Tanja Ofner

Mein Weg
zum Yoga

Beim Klettern mit Freunden ist mir bewusst geworden, dass ich mein Bein/meinen Fuß nicht so hoch setzen konnte als andere. Um meine Beweglichkeit zu verbessern entschied ich mich damals einen Yogakurs zu besuchen. Mein Ziel war es, das Bein/den Fuß etwas höher zu bekommen als meine Freunde.

Ich begann 1x pro Woche in einem Studio Yoga zu praktizieren. Der Start gestaltete sich als ernüchternd- als „Augenöffner“. Meine (gedachte) Flexibilitat hielt sich in Grenzen (im Vergleich zu anderen Kursteilnehmern) und mein Ehrgeiz wurde dadurch geweckt. Ich praktizierte weiterhin wöchentlich Asanas in einem Kurs, manchmal auch zu Hause.

Nach circa einem Jahr merkte ich, dass sich mein Ziel verändert hatte.

Ich konnte den Fuß höher setzen – aber das war für mich nicht mehr wichtig. Ich konnte auch mit den anderen Teilnehmern mithalten – aber auch das war nicht mehr vordergründig.

Ich lernte durch die Asanaspraxis, Pranyama und Meditation meinen Körper bewusst wahrzunehmen, ihn zu respektieren und seine Grenzen zu akzeptieren. Ich kann immer noch wütend werden, habe Angst oder Sorgen, aber durch die Praxis oder das Praktizieren habe ich für mich eine Möglichkeit gefunden zu meiner Mitte wieder zu finden. Probleme und Situationen ändern sich dadurch nicht, aber ich habe die Möglichkeit bekommen durch die Praxis Abstand zu gewinnen, neue Ideen zu entwickeln und andere Sichtweisen einzunehmen.

Yoga ist für mich Körperarbeit – Arbeit mit dem Körper.

Durch die körperliche Praxis verändert sich nicht nur die Flexibilität und der Muskeltonus, auch die Wahrnehmung für körperliche Veränderungen wird geschärft, die eigene Atmung wird als wichtiges Werkzeug eingesetzt. Für mich persönlich, und in meinem Unterricht, ist es nicht wichtig den Fuß hinter den Kopf zu bekommen. Vielmehr geht es mir darum, sich und seinen Körper als vollständig zu erleben und seine Möglichkeiten zu respektieren.

Durch das Praktizieren von Pranayama lernen wir Einfluss auf unser Nervensystem zu haben und dies für uns zu nutzen. Wenn Atem und Bewegung im Einklang sind, kann der Geist ruhen und Entspannung tritt ein. Jeder Mensch kann Yoga praktizieren, es sieht nur bei jedem anders aus. Mein Ziel (Vision) ist es, ein geeignetes Angebot für jede Frau/jeden Mann zu stellen, und dadurch jeder/jeden die Möglichkeit zu bieten sich als Ganzes zu erleben.